Der Yoga ist gemäss seinen indischen Wurzeln eine Art der Betrachtung und Entwicklung unseres Menschseins. Wörtlich bedeutet Yoga "Joch, anjochen, anschirren" (an den Urgrund), aber auch schlicht "ich mache mich auf den Weg". Er bezeichnet zudem einen sehr wachen und ruhigen Zustand, der kaum beschrieben werden kann.
Der klassische Yoga geht auf den Weisen Patanjali zurück, der um Christi Geburt herum zu einer Zeit kultureller und philosophischer Hochblüte lebte. Sein Yoga-Leitfaden ist auch aus heutiger Sicht ein wahres Feuerwerk an Tiefenpsychologie und Spiritualität.
Doch der Yoga ist bedeutend älter, und es gab schon immer eine sehr breite Palette an Wegen, die stets weiterentwickelt wurden und werden. Jeder Mensch wird aufgrund der bisherigen Erfahrungen und Neigungen andere Aspekte betonen.
Im Westen wird vorwiegend Hatha-Yoga praktiziert. Im ihm zugrundeliegenden Tantrismus geht man davon aus, dass in jedem erdenklichen Ding (Gegenstände, Lebewesen, Gefühle, Gedanken etc.) eine männlich-geistige und eine weiblich-schöpferische Kraft steckt, symbolisiert durch Shiva und Shakti. Diese beiden Kräfte in sich zu vereinen, ist das Ziel des Hatha-Yoga.
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